Kabarett ist unanständig. Denn es bedeutet, sich in aller Öffentlichkeit über sein Personal lustig zu machen.
So etwas tut man nicht. Max Uthoff weiß das. Er tut es trotzdem. Max Uthoff ist oben. Als Mann, Weißer, Westeuropäer.
Da heißt es, die Pfründe zu sichern gegen die Hungrigen, die ihr Stück vom Kuchen abhaben wollen: Migranten, Arme, Frauen. Und so ruft man Ihnen zu: Das Leben ist kein Wunschkonzert! Eher eins von Rammstein. Zu teuer, schlecht im Geschmack, das Böse anbetend.
Die gute Nachricht lautet: Wir Deutschen haben auch anständig bezahlte Leiharbeiter: Politiker. Wir leihen ihnen die Arbeit, von der wir ahnen, dass sie zu schmutzig ist, um sie selbst zu machen.
Das ist gut so, denn für eine gerechtere Weltordnung haben wir selbst keine Zeit.
Hereinspaziert, meine Damen und Herren, ins Panoptikum des alltäglichen Wahnsinns. Max Uthoff gibt sich als Reiseführer die Ehre durch ein Land, in dem sich jeder Zehnte nach einem starken Führer sehnt. Und das trotz Roland Pofalla. Lassen Sie sich verunsichern durch ein Programm, das sich den wichtigsten Fragen wie immer verweigert: Ist die Justiz nur eine Freisprechanlage der Mächtigen? Was wächst von unten: Stalaktiten oder Antisemiten? Und wenn deutsche Eltern ein kluges Kind wollen, müssen sie es dann aus Südkorea importieren?
Deutscher Kabarettpreis 2011, Deutscher Kleinkunstpreis 2012
Mehr Infos unter: www.maxuthoff.de